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Wir über uns

 

Wir, das sind:  Die Ur-Urenkel von Krabat.

Wir, ehemalige Einwohner des Dorfes Tranitz.

 

Zeit macht nicht mal vor dem Teufel halt. Und der Braunkohle – Tagebau nicht vor den Menschen. So geschehen, auch in unserem Fall.

Und nun, 28 Jahre später, am 12. Juni 2010, ein spätes Erinnern an Tranitz.

Ein Tag des Erinnerns, in feierlichem Rahmen, wurde von der Domowina organisiert und durchgeführt. Ehemalige Dorfbewohner, heute 50 Jahre und älter, halfen bei der Vorbereitung und Durchführung. Stellvertretend genannt sind hier:  Waldi Lobert, Margitta Altkrüger, Ines Podpolinski, Andreas Schulze und Günter Mucha. Sie bemühen sich weiter darum, die Erinnerung an die Heimat wach zu halten.

 

Uns:  Sorben und Wenden. Eine nationale Minderheit in Deutschland, bis zur Nachkriegszeit überwiegend Bauern und in der Lausitz, im ländlichen Raum, lebend. Und hier ganz besonders vom Braunkohletagebau betroffen. Somit auch von der Zerstörung ihres Siedlungsgebietes. Dorf und Lebensgemeinschaften wurden auseinander gerissen und Kulturgut zerstört. Von 1924 bis heute sind davon 136 Orte ganz oder teilweise betroffen und zum Teil von der Landkarte verschwunden.

Was bleibt ist die Erinnerung. Diese zu erhalten, ja zu stärken, ist unser Anliegen.

das war... und ist Geschichte!

 

Geschichte in Fortsetzung:

Sonnabend,  31.März 2012  10 Uhr

Frühjahrsputz im Biotop – Gelände von Tranitz.

Irgendwo steht geschrieben: „Der liebe Gott hat die Lausitz geschaffen, und der Teufel hat die Kohle darunter versteckt. Aber er hat nicht nur die Kohle darunter versteckt, er spuckt auch noch dem Wettergott in die Suppenschüssel. Es war ja, na ja beinah, ein Sauwetter. Nur gut, das die Landjungs und  - Mädels von altem Schrot und Korn sind.  Korn - den Schnaps hat der Deibel ja auch noch gemacht.

Es ist schon erfreulich, dass es so viele Unentwegte gibt, die die Treue zur Heimat beweisen; und trotz des miesen Wetters gute Laune bewahren.

Zur Arbeit:     Wie üblich,    den Rundweg ums Gewässer begehbar gestalten, und zwischendurch für Durchblick sorgen. So macht sich ein Jeder nützlich.                               Doch der Höhepunkt war, der    Findlingspark      mit ein paar Ziersträucher. Rosen sind auch dabei. Klein von der Fläche, doch groß und mächtig, ja schwergewichtig, sind die Steine. Die verrückt keiner mehr. Initiator und Organisator war Rolf Kirsten. Rolf, toll was du da bewegt hast. Eine Fuhre Mutterboden soll nun dafür sorgen, das alles schön anwächst, wächst, blüht und gedeiht. Bis auf die Steine, die sind  groß genug.

Zum Vergnügen:    Für all die fleißigen Helfer hatte, wie schon so oft, Margitta A. und Margaret Z. --- von A bis Z -  von Anfang  bis Ende;  ---  von A für Altkrüger, bis Z für Zuch, ach nein, das war einmal -  jetzt bis M wie Matyschock, - - - und Ines und …und wer noch? Verzeih  wer nicht genannt wurde.

Stullen und stullchen, Brötchen und Kuchen und,   was war das? weiß ich nicht, hab nicht gefragt, habs gegessen, hat geschmeckt. Und von den Gewürzgurken blieb, so glaube ich, nur das Glas übrig. Vom Glühwein blieb gar nichts übrig. Als ich „ausgeschlafen“ hatte, war er alle. Kaffee und Tee reichten länger. Und weil das Wetter so erbärmlich war, war der Kasten Bier beim Abmarsch immer noch voll --- oder?  Ganz schön voll ist auch unser Sparschwein, das jetzt bei Ines in Pflege ist. Der Inhalt wird für die Vorfinanzierung der Frühstückstassen verwendet. Wird wohl nicht ganz reichen, denn es sollen – 120 Stück bestellt werden. Wir hoffen und erwarten, dass nach Verkauf der Tassen das Schwein, wegen Verfettung, auf die Schlachtebank   muss. Und dann gibt es Wurstsuppe aus Frühstückstassen. Na dann Prost und wohl bekomm`s!

Das wird dann wohl der 09. Juni, zur Festveranstaltung für Lein-Lieskow, sein

 

Einen Überblick über das Gesamtgeschehen können sie im „Archiv verschwundene Orte“ in Forst (Lausitz) OT Horno, erhalten, sowie im Internet bei Wikipedia oder unter

archiv@verschwundene–orte.de - oder

www.verschwundene-orte.de

 

Nachtrag zum Rückblick 18.Sept. 2011:

Beim durchzählen der Häupter wurde unter anderem festgestellt, Gitti – Brigitte Sammler - ist ja heut gar nicht da?Sie kommt auch leider nicht mehr. Sie ist tot. Betroffenheit machte sich breit. Und wie so oft in solchen Fällen - sie war doch noch so jung. Geboren am 09.06.1950,  61 Jahre.

Zu früh um vom Leben Abschied zu nehmen.      

Die heimtückische Krankheit, der Krebs, hatte sie besiegt. Sie hatte den Kampf, und das Leben, verloren. Und dann erfuhren wir, dass sie schon lange, mehr als sieben Jahre, diesen schweren Kampf führte. Sie gab nicht auf. Und durch diesen Glauben an das Leben schob sie den Tod hinaus, war dankbar für jeden weiteren Tag. So ist es auch zu verstehen, dass sie sich in dieser neu erwachten Dorfgemeinschaft, wie in einer großen harmonischen Familie, wohl fühlte. Sie übernahm die Pflege des Sparschweins (Handkasse) und die Gestaltung der Internetseite mit Bildern und Texten (Collagen). Hier, mitten im Leben, fand sie innerliche Ruhe und Harmonie. Hier war das Leben lebenswert. Und wenn ich sie auf den Bildern vom Sommer seh, seh ich sie noch hoffnungsvoll. Glücklich? -  ja glücklich! Und nun ist alles vorbei.

Epilog:

Glück und Glas leicht bricht das.   Die Vergänglichkeit des Glücks.

In „heimatlicher“ Runde umgeben von Freunden, die trüben Gedanken für ein paar Augenblicke, Minuten, Stunden, für den Tag vergessen, was ihr Herz so oft bedrückte. Schön, ganz besonders schön, waren für sie solche Momente. Schön, dass wir, wenn auch unbewusst, zu diesen schönen Stunden beigetragen haben.

Doch dann, zurück in die wenig hoffnungsvolle Zukunft, die nur noch kurz währte. Am 10.09.2011 schloss sie für immer die Augen. Ihr Herz hörte auf zu schlagen. Mit ihren Bild und Text Berichten (Collagen) schuf sie sich und uns sehr schöne und bleibende Erinnerungen. Danke Gitti.

Nimm unsere Freundschaft mit auf die letzte Reise. Du bleibst in unseren Herzen. Wir behalten dich in guter Erinnerung. Einen symbolischen Strauss roter Rosen pflücken wir dir und legen sie auf dein Grab.

                                                                                                                 i.A. Günter